Thema: „Unmensch“ – Diskriminierung –Inklusion mit Achtsamkeit - die Pandemie und die Welt

„unmensch“

 Es war ein Sonntagvormittag und ich war im Auto unterwegs. Im Radio wurde die Heilige Messe übertragen. Jaja lies jetzt bloß nicht weiter, nein es kommt jetzt keine heilige Geschichte :o)

Ich interessiere mich für Religion und ja ich habe einen Glauben, an einen Gott, an etwas das mächtiger und größer ist als der Mensch.

Ich hinterfrage veraltete Strukturen, ob es noch in unsere Zeit passt, wie wir Religion leben und wo finden sich Verbindungen zwischen den Religionen wieder. Aber vor allem spüre ich, dass alles zur Einheit bzw. zum „Großen-Ganzen“ gehört, also Gott oder eben das, was mächtiger ist als der Mensch.

Ich hörte mir die Messe im Radio an, weil ich die Stimme des Pfarrers erkannte der einmal in der Ortschaft, wo ich aufgewachsen bin, predigte. Ich kann dir die Predigt nicht wortwörtlich wiedergeben, aber sinngemäß, und zwar sagte er: “Wer hat eigentlich das Wort „un“ erfunden? Wir sagen unnatürlich, Unkraut, etc. Was ist unnatürlich? Was haben wir gegen anders sein? Jeder ist Mensch, kein Unmensch.“

Die gesamte Predigt war schön und traurig zu gleich. Jetzt könntest du sagen ja schalte einfach um, so einfach ist es nicht, ich habe mich mit der Predigt identifiziert und ich werde diese Fahrt und Predigt nicht vergessen, obwohl sie Jahre zurück liegt.

 

Deformiert geboren – Allgemeines zu Arthrogryposis multiplex congenita (AMC)

Die Geburt eines Kindes ist mit Sicherheit eines der schönsten, wundervollsten und eines der erstaunlichsten Erlebnisse, die es in der Menschheit gibt. Ein Kind zu begleiten ist eine Herausforderung, der einen reifen Umgang mit den eigenen Emotionen erfordert und auch Grenzen mit sich bringt.

Wir wollen von Anfang an alles richtig machen, dem Kind soll es gut gehen. Man trifft alle Vorbereitungen von den Anziehsachen bis zum Einrichten des Kinderzimmers. Natürlich wünschen sich die Eltern, dass das Kind gesund ist, und dass alles in Ordnung ist. Es ist traurig, wenn ein Kind krank oder mit einer Beeinträchtigung geboren wird. Auf die Frage „Warum?“ gibt es meist keine Antwort, vielmehr stellt sich die Frage: Wie gehen alle Beteiligten mit der Situation um? Was ist für das Kind gut? Was brauchen die Eltern? Ist genug Unterstützung da? Sprich, gibt es ein gutes Ärzteteam.

Ein gut eingespieltes Team zwischen Eltern, Ärzte, Therapeuten und auch Pädagogen*innen ist für das Kind sehr wichtig, da dies die spätere Zukunft beeinflusst.

 

Der Begriff Arthrogryposis beschreibt ein Zustandsbild einer Gelenkverkrümmung im gesamten Körper des betroffenen Menschen, ohne exakt etwas über die Ausprägung der Beeinträchtigung auszusagen.

 

Auffällig sind die Fehlstellungen der Gelenke, vor allem der Hand- und Fußgelenke und ihre mehr oder weniger stark eingeschränkte Mobilität.

 

Die Ursachen der verschiedenen Zustandsbilder der AMC sind unbekannt und sehr unterschiedlich.

 

Geht das wieder weg?

 

Nein.

Aber. Die Fehlstellungen können durch intensive Therapien positiv beeinflusst werden. Ein frühestmöglicher Behandlungsbeginn kommt den Betroffenen zugute, bringt aber auch seine negativen Aspekte mit. Zuviel Therapie kann die Betroffenen überfordern und ständig das Gefühl vermitteln, so wie sie sind, sind sie falsch. Vielmehr ist es wichtiger die Einstellung aller Beteiligten zur Behinderung zu betrachten und den Körper so zu akzeptieren, wie er ist und den Fokus nicht nur auf die Behinderung zu richten, sondern vielmehr auf die Stärken und die Talente der Betroffenen zu achten und zu fördern.

Jeder Mensch ist individuell ob beeinträchtigt oder nicht beeinträchtig.

Es kann fatale Folgen für jedes Kind, jeden Menschen, vor allem für beeinträchtigte oder kranke Kinder und Menschen haben, wenn beim Betroffenen mit der Lupe nach Schwächen gesucht wird, anstatt auf die Intuition und auch dem betroffenen Kind, dem betroffenen Menschen zu vertrauen.

Der Mensch ist mit vielen Fähigkeiten ausgestattet und trägt viele Ressourcen in sich, auf die jeder einzelne vertrauen kann.

Das Wort Behinderung ist meines Erachtens „nur ein Wort“, das negativ behaftet/betrachtet wird.

Wenn wir das Wort Behinderung im englischen betrachten, nämlich Disability, steckt ein wunderbares Wort dahinter, nämlich Ability = Fähigkeit.

Es bedeutet für mich die Fähigkeit seinen Lebensweg trotzdem zu beschreiten, zu gestalten und selbstbestimmt zu leben.

So individuell der Mensch ist, so unterschiedlich können auch Beeinträchtigungen/Behinderungen sein und so unterschiedlich ausgeprägt ist auch AMC. Ich selbst bin mit meiner eigenen AMC-Geschichte gut vertraut.

Was ist Diskriminierung?

Laut Google ist Diskriminierung jede Form der ungerechtfertigten Benachteiligung oder Ungleichbehandlung von einzelnen Personen oder Gruppen aufgrund verschiedener wahrnehmbarer beziehungsweise nicht unmittelbar wahrnehmbarer Merkmale. Wahrnehmbar sind zum Beispiel Alter, ethnische Zugehörigkeit oder Behinderung.

Synonyme zur Diskriminierung sind: Benachteiligung, Demütigung, Entehrung, Entwürdigung,

Jemand aus meinem Bekanntenkreis hat mal das Wort so geschrieben: disKRIMInierung. Ich finde diese schreibweise sehr aussagekräftig :o)

Ich habe gelernt Diskriminierung ist Missbrauch und Missbrauch braucht ein NEIN! Mit einer körperlichen Behinderung zu leben, bedeutet mit Diskriminierung leben zu müssen, sogar fast täglich.

 

Was sind die Taten der Diskriminierung?

  •        schlechter gestellt: im Bildungsbereich, im Berufsleben und auch im Alltag
  •        Tadel
  •        verbale Angriffe, Unterdrückung
  •        Mobbing
  •        körperliche Übergriffe, auch ärztliche und therapeutische Eingriffe
  •        Gewalttaten, Missbrauch
  •        sexualisierte Gewalt
  •        Vergewaltigung

Ein Krimi, aus dem man sich nur schwer befreien kann. Diskriminierung hat nichts mit Mangel an Durchsetzungsvermögen der Betroffenen zu tun, sondern meines Erachtens mit einem Mangel an Kenntnis, Wissen und mangelndem Respekt der Personen, die die Tat der Diskriminierung begehen.

Müssen wir tatsächlich noch über Diskriminierung sprechen? Ist behindert sein tatsächlich ein Tabuthema?

Ja, wir müssen. Jeder Betroffene und jede Betroffene, die zum Schweigen gebracht werden oder die noch schweigen, ist eine/r zu viel.

Diskriminierung bedeutet für den/die Betroffenen, dass er/sie in seiner/ihrer Existenz bedroht ist.

Zu oft wird uns noch beigebracht, dass der Betroffene die Diskriminierung hinnehmen muss, aushalten muss, dankbar sein muss, dass er/sie einen Job haben darf, Hilfe in Anspruch nehmen darf, sich weiterbilden darf.

Behinderte. Sind Menschen! Keine Unmenschen!

Die Narben der Diskriminierung sitzen tief und sind sehr verletzend und ich kann fast alle oben genannten Punkte abhaken.

Doch es gibt Wege, um wieder die Unversehrtheit der eigenen Würde und des eigenen Wertes wieder zu spüren und sich selbst liebevoll wahrzunehmen.

Inklusion mit Achtsamkeit

Unter Integration wird die Eingliederung behinderter Menschen in die Gesellschaft verstanden während Inklusion von Anfang an auf ein gleichberechtigtes miteinander leben aller Menschen in einer Gesellschaft abzielt. Inklusion ist laut UN-Konvention ein Menschenrecht und in Österreich seit 2008 in Kraft.

 

Menschen mit Behinderungen sollen am Leben selbständig und eigenverantwortlich teilhaben, sollen von Anfang an in der Gesellschaft dazugehören und die gleichen Rechte wie Menschen ohne Behinderung zB in Bildung und Arbeit haben. Das heißt, dass in einem inklusiven Bildungssystem Menschen mit und ohne Behinderung von Anfang an gemeinsam lernen.

 

Betroffene stark machen - Selbstwert stärken!

 

Der Atem als Elixier

Unser Überleben hängt von den ersten Atemzügen ab. Sobald die Nabelschnur durchtrennt wird, müssen wir allein atmen. Wir müssen nicht einmal nachdenken, wir atmen einfach.

 Wir atmen ein, wir atmen aus, einatmen, ausatmen……du atmest ein und du atmest aus, ohne deinen Atem verändern zu wollen……wenn du einatmest bist du dir bewusst, dass du einatmest……wenn du ausatmest, bist du dir bewusst dass du ausatmest……ein……aus……ein……aus……formuliere ein JA zu deinem Atem…... während du atmest wirst du dir immer mehr bewusst, dass du atmest…...beobachte deinen Atem wie er fließt…...wo in deinem Körper spürst du deinen Atem……atmest du länger ein…...oder atmest du länger aus……lass deinen Atem ein und aus fließen..….formuliere ein JA zu deinem Atem.

Diese einfache Atemübung kannst du täglich, immer wieder 5 bis 10 Minuten durchführen.

 „Die regelmäßige Übung der Achtsamkeit lässt dich immer bei dir ankommen.“

 „Pflege deinen Körper, hör auf deinen Körper, sei sanft und behutsam mit deinem Körper.“

 „Achte auf deine Grenzen, indem du deinen Körper bewusst wahrnimmst.“

 

Übung:

 Stelle dich hüftbreit hin……beim Einatmen streckst du deine Hände zur Seite……beim Ausatmen überkreuzt du deine Hände, so als würdest du dich selbst umarmen……bleib in dieser Position und achte auf deinen Atem, während deine Finger auf den Schulterblättern leicht klopfen……wiederhole die Übung 2-3-mal

Pandemie und die Welt

In Zeiten der Pandemie und Krieg ist es eine neue und große Herausforderung, um diskriminierenden Angriffen standzuhalten und um die Kraft aufzubringen neben den Tätern stehen zu können.

Schon allein die Frage geimpft oder ungeimpft treibt einen großen Keil in die gesamte Gesellschaft. Wie weit sind wir in unserer Welt gekommen? Präventionsmaßnahmen sind notwendig, aber sind wir in der Lage damit umzugehen?

Es scheint so, als wird uns Menschen keine Selbstverantwortung zugetraut.

Ich möchte die Impfungen bzw. Pandemie-Maßnahmen nicht abwerten oder mich dagegen aussprechen, sondern lediglich die Spaltung und der daraus entstehenden Rechtfertigungen aufzeigen.

Weiteres Beispiel, dass wir fast keine Bildungsstelle, fast keine Arbeitsstelle ungeimpft betreten können, oder man einen Job nur bekommt, wenn man geimpft ist, dass es so weit kommt hätte sich wohl niemand gedacht.

Die Pandemie hat uns mehr Ausschluss, Isolation und Einsamkeit und Diskriminierung gebracht.

Gedicht zu Ausschluss, Isolation, Einsamkeit.

 

„Ich fahre durchs Land

 

Sehe Straßen, Wiesen, Wälder, Felder, Seen und Berge

 

Von Grenzen durchzogen - von Menschen verbogen.

 

Verkauft, vertauscht, verschenkt mit vielen Bedingungen.

 

Wem gehört das Land? Wem gehört die Welt?

 

Grüne Wälder geschlachtet für das Gier-papier.

 

Gekreuzter Weizen, in Maßen fürs arme Tier.

 

Gehalten in Mini-Boxen – echt zum Kotzen.

 

Menschen verurteilen und mobben,

 

andere Rassen hassen, es fliegen bomben.

 

Anstatt fremde Länder und Kulturen behandeln mit Anstand.

 

Was machen Menschen im Restaurant oder Ausland?

 

Italienisches, griechisches, asiatisches oder indisches Essen genießen - sonst vom Fremden nichts wissen.

 

Grenzen schließen.

 

Sich zurückziehen – sich selbst verlassen – so wird kein Schmerz verblassen.

 

Isolation, Abspaltung, Leere und Einsamkeit

 

Fokus auf Macht, Gier und materielle Sachen.

 

Um die Wette eifern – wer ist schneller, wer ist besser?

 

Wo bleibt das Mensch-sein?

 

Gesetze, Erlässe, Verordnung und Normen sollen uns formen.

 

Eigene Ordnungen für jedes Bundesland und zu jedem ein paar Meter Abstand.

 

Betrug, Widerstand und Gewalt.

 

Zu milde Strafen.

 

Familien erfahren den Zerfall.

 

Die Kinder gehen dabei unter.

 

Im Macht–Gier System -

 

geschaffen von den Monstern.

 

Geblendet von negativen Nachrichten und Menschen -

 

Finde deine Kraft in der schnelllebigen Welt.

 

Die größte Macht ist die Liebe – Macht und Gier zerfällt.

 

Der größte Teufel im Menschenleben ist, wenn Gier und Macht bestimmt das Leben. Niemand will Verantwortung tragen, offen bleiben viele Fragen.

 

Wie nahe sind Liebe und Krieg? Am Leben hält uns unsere Energie.

 

Jede Zelle wird mit frischem Atem belebt – der Geist wird ruhig, kein Werten – völlige Akzeptanz – ja das wird Achtsamkeit genannt.“

 

 „Wer sich selbst reflektiert hört auf andere zu verurteilen.“

 

 Sei achtsam mit dir und deiner Umgebung!